FSJ und BufDi/BFD: Nach dem Abi sozial engagieren

02.04.2022

BundesfreiwilligendienstFreiwilliges soziales JahrGut zu wissenRatgeber
Author: Redaktion
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Ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren

Darum lohnt sich das FSJ!

Junge Menschen im Alter zwischen 16 und 27 Jahren bekommen mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr die Möglichkeit, sich sozial zu engagieren. Zusammen mit dem freiwilligen ökologischen Jahr ist das FSJ seit dem 01. Januar 2008 im Jugendfreiwilligendienstgesetz (JFDG) geregelt. Die Freiwilligen bleiben in der Regel 12 Monate in einer Einrichtung, möglich sind aber auch 6 oder 18 Monate.

Wo kann das FSJ geleistet werden?

Beim Freiwilligen Sozialen Jahr gilt das Trägerprinzip. Das bedeutet, dass der Dienst nur bei dazu berechtigten, also von der Landesregierung anerkannten Organisationen abgeleistet werden darf. Das sind zum Beispiel Wohlfahrtsverbände oder Religionsgemeinschaften. Einrichtungen, die noch nicht anerkannt sind, können eine Genehmigung beantragen. Die traditionellen Einsatzbereiche für ein FSJ liegen im sozial-karitativen und gemeinnützigen Bereich, in denen nach wie vor die meisten Stellen besetzt werden. Seit der letzten Reform kann das FSJ allerdings auch in den Bereichen Sport, Denkmalpflege oder Polititk und Kultur abgeleistet werden. Beispiele sind:

  • Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen

  • Rettungsdienste

  • Sportvereine

  • Institutionen zur Denkmalpflege

Welche Rechte hat ein FSJ Leistender?

Während des Freiwilligen Sozialen Jahres besteht mit der zuständigen Einrichtung kein Arbeitsverhältnis im herkömmlichen Sinn. Rechtlich ist der FSJler so zu stellen wie ein Auszubildender. Jedoch kommen noch spezielle arbeitsrechtliche Vorschriften hinzu, die die Ausgestaltung des Dienstes betreffen. Dazu zählt zum Beispiel die pädagogische Betreuung, die jedem Freiwilligen zusteht. Die Trägerorganisation muss für eine individuelle Betreuung sowie Seminare zur Vor- und Nachbereitung sorgen.

Zudem hat ein FSJler das Recht auf Verpflegung, Unterkunft und Fahrtkostenerstattung durch den Träger. Hinzu kommt ein kleines Taschengeld, das von der Insititution abhängt, bei der ein Freiwilligendienst geleistet wird. Wenn Verpflegung und Unterkunft nicht zur Verfügung gestellt werden, muss der Träger eine entsprechende finanzielle Vergütung zahlen. Manche Einrichtung, wie zum Beispiel Kindergärten, sind jedoch von der Pflicht der Verpflegung und Unterkunft und somit auch der Verpflichtung zu einer Ersatzleistung, entbunden.

Der Anspruch auf Kindergeld bleibt während der gesamten Dauer des FSJ voll bestehen. Zudem ist der Freiwillige automatisch kranken- und sozialversichert und die Zeit wird für die Rentenversicherung angerechnet.

Warum ein FSJ leisten?

Das FSJ wird in Deutschland immer beliebter. Die meisten jungen Menschen leisten es direkt nach dem Schulabschluss. Die Gründe, warum sie sich für ein FSJ entscheiden, sind dabei sehr vielseitig:

  • Nach der langen Theorie in der Schule kann endlich einer praktischen Arbeit nachgegangen werden.

  • Der Wunsch, sich sozial zu engagieren

  • Herausfinden, ob ein Beruf im sozialen oder pädagogischen  Bereich die richtige Wahl ist.

  • Mit dem Wunschstudienplatz hat es nicht geklappt und das FSJ wird als Wartezeit angerechnet.

  • Manche Studiengänge erfordern ein Praktikum im sozialen Bereich, das FSJ wird als solches anerkannt.

  • Bei Bewerbungen, ob für einen Studienplatz oder eine Ausbildungsstelle, werden soziale Kompetenzen immer wichtiger.

Das FSJ ist eine gute Möglichkeit, um sich nach dem Schulabschluss in der Berufswelt zu orientieren und einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Gerade für Schulabsolventen, die sich auf soziale Studiengänge bewerben möchten, ist das FSJ also eine gute Alternative zu einem herkömmlichen Praktikum. Wer sich schon früh gegen diese Berufsrichtung entschieden hat, kann nichtsdestotrotz vom FSJ profitieren, denn es bietet eine gute Chance, sich persönlich weiterzuentwickeln. Die Arbeit mit Menschen und das Gefühl, die Gesellschaft aktiv mitgestalten zu können, ist eine wertvolle Erfahrung, die dem Leben eine völlig neue Ausrichtung geben kann.

Ein FSJ im Ausland leisten

Alles Wissenswerte zum FSJ im Ausland

Nach dem Schulabschluss haben viele junge Menschen das Ziel, zunächst einmal Auslandserfahrung zu sammeln. Eine Möglichkeit, diesen Wunsch zu erfüllen, ist das Auslands-FSJ. Die Dauer beträgt in der Regel 12 Monate, möglich sind aber auch 6 oder 18 Monate, in denen sich die Freiwilligen im Rahmen von Projekten oder in Einrichtungen sozial engagieren.

Die Vorteile eines FSJ im Ausland

  • Ein großer Schritt zur Selbstständigkeit wird gemacht

  • Die Zeit des wird als Wartesemester angerechnet: Es eignet sich hervorragend, um die Zeit bis zum Studienbeginn zu überbrücken

  • Soziales Engagement wird immer wichtiger für Bewerbungen aller Art. Kombiniert mit der Auslandserfahrung, ist das FSJ im Ausland ein großer Pluspunkt für jeden Lebenslauf

  • Die Möglichkeit, eine Fremdsprache zu erlernen

  • Ein wertvoller Beitrag zur Völkerverständigung kann geleistet werden

  • Die Aufgabe, anderen Menschen zu helfen und sich für die Gesellschaft zu engagieren hilft, emotional zu wachsen

Die Kosten

Aufgrund der Reisekosten, Gebühren für Visa und Ähnlichem ist der Kostenaufwand für ein Freiwilliges Soziales Jahr im Ausland höher als im Inland. Die Hin- und Rückreise muss der Freiwillige fast immer selbst tragen, doch auch für die übrigen Kosten reichen die staatlichen Förderungen häufig nicht aus. Deshalb empfehlen die Trägervereine den Freiwilligen, einen sogenannten “Förderkreis” bestehend aus Verwandten, Freunden und Bekannten zu gründen. Diese unterstützen den FSJler finanziell und werden im Gegenzug über die Erfahrungen und Aufgaben im Ausland informiert.

Welche Aufgaben zu erwarten sind

Die Einsatzbereiche für Freiwillige im Ausland ähnelt denen für ein FSJ im Inland stark. Einrichtungen wie Kindergärten, Krankenhäusern und Altenheime benötigen immer tatkräftige Unterstützer, die andere Menschen in verschiedenen Lebensbereichen unterstützen und betreuen möchten. Da die meisten Schüler in der Regel nicht über die notwendigen fachlichen Qualifikationen verfügen, übernehmen Fachleute die Anleitung für die verschiedenen Aufgaben der Freiwilligen.

Ansprüche eines FSJlers

Der Freiwillige hat Anspruch auf ein Taschengeld und meistens auch auf Unterkunft und Verpflegung während des Aufenthalts. Werden letztere nicht geleistet, kann eine finanzielle Ersatzleistung erbracht werden. Zudem übernimmt die Trägerorganisation die Kranken- und Unfallversicherung im Ausland. Auch die Kosten für die gesetzliche Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung werden übernommen. Der Anspruch auf Kindergeld besteht weiter. Dem Freiwilligen stehen 26 Urlaubstage im Jahr zu, die er nach Absprache mit der verantwortlichen Trägerorganisation nehmen darf.

Die Bewerbung

Bewerben können sich Interessierte bei regionalen FSJ-Trägern, die von der zuständigen Landesbehörde zugelassen sein müssen. Da die Nachfrage nach einem FSJ im Ausland das Angebot meist übersteigt, führen die Anbieter ein Auswahlverfahren durch. Danach übernehmen die Träger die Vermittlung der Freiwilligen an Partnerorganisationen im Ausland. Wie der Bewerbungs- und Auswahlprozess im Detail abläuft, muss auf den Websites der Träger nachgelesen werden.

Hinweis

Das FSJ im Ausland wird zunehmend durch das IJFD (Internationaler Jugendfreiwilligendienst) des Bundesfamilienministeriums abgelöst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Dauer: meist 12, manchmal auch 6 oder 18 Monate

  • Bewerber müssen zwischen 16 und 27 Jahren alt sei; manchmal liegt die Altersuntergrenze bei 18 Jahren

  • Ein Teil der Kosten muss meistens selbst übernommen werden

  • Eine Begabung zum Sprachen lernen, sowie Offenheit gegenüber fremden Kulturen und Lebensweisen sind äußerst empfehlenswert; nicht jeder ist den neuen Anforderungen gewachsen

  • Teamfähigkeit und Flexibilität

  • Die Bewerbung erfolgt bei regionalen Trägergesellschaften

  • Bei manchen Trägern ist eine gewisse religiöse Grundeinstellung erforderlich

  • Mit der Planung sollte wegen der hohen Nachfrage mindestens ein Jahr im Voraus begonnen werden

Der Bundesfreiwilligendienst

Warum ist es eine gute Idee, nach dem Abi einen Bundesfreiwilligendienst zu absolvieren?

Du machst dein Abi und dir stehen alle Türen offen. Doch gerade deshalb ist die Entscheidung so schwer: Was willst du eigentlich mit deinem Leben machen? Wenn du noch nicht weißt, welche Ausbildung oder welches Studium du gerne beginnen würdest, dann nützt dir vielleicht etwas zusätzliche Zeit zum Grübeln.

Beim Bundesfreiwilligendienst kannst du das Nützliche mit dem Sinnvollen verbinden! Denn zum einen kannst du ein Jahr mal was ganz anderes machen und wichtige Entscheidungen für dein Leben treffen, zum anderen dich gleichzeitig für das Gemeinwohl engagieren – im sozialen, kulturellen oder ökologischen Bereich.

Informiere dich hier über folgende Fragen:

  • Was musst du tun, um Bundesfreiwilligendienstler zu werden?

  • Wo kannst du deinen Bundesfreiwilligendienst ableisten?

  • Was bekommst du als Bundesfreiwilligendienstler?

  • Warum nützt dir der Bundesfreiwilligendienst?

Was musst du tun, um Bundesfreiwilligendienstler zu werden?

Zuallererst musst du eine Einsatzstelle finden, bei der du deinen Freiwilligendienst ableisten kannst. Entweder du ergreifst selbst Initiative und fragst Einrichtungen, die du kennst oder interessant findest, an, ob ein BUFDI bei ihnen möglich ist.

Oder du machst dich auf der offiziellen Website des Bundesfreiwilligendienstes auf die Suche nach einer Einsatzstelle.

Die BUFDI-Plätze in den Einsatzstellen sind begrenzt. Falls du abgelehnt wirst, erkundige dich nach der Wartezeit. Manchmal werden auch Wartelisten geführt.

Normalerweise verpflichtest du dich beim Bundesfreiwilligendienst für zwölf Monate. Du kannst den Dienst aber auch auf sechs Monate verkürzen oder auf bis zu 24 Monate verlängern. Für BUFDI-Interessenten ab 27 Jahre sind sogar Dienste in Teilzeit möglich.

Alle wichtigen Informationen zum BUFDI erhältst du beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA).

Wo kannst du deinen Bundesfreiwilligendienst ableisten?

Die Einsatzbereiche sind ganz unterschiedlich! Du kannst deinen Dienst zum Beispiel im sozialen Bereich ableisten – in der Kinder- und Jugendarbeit, in der Wohlfahrts-, Gesundheits- und Altenpflege oder in der Behindertenhilfe; im Natur- und Umweltschutz; in den Bereichen Integration, Kultur- und Denkmalpflege, Sport, Bildung, Zivil- oder Katastrophenschutz. So hast du die Möglichkeit, in ganz unterschiedlichen Bereichen Erfahrungen zu sammeln, deinen Interessen nachzugehen und vielleicht sogar die Branche zu finden, in der du selbst einmal arbeiten möchtest.

Was bekommst du als Bundesfreiwilligendienstler?

Davon, dass du dich für die Gesellschaft engagierst, kannst du natürlich auch selbst profitieren! Aber nicht nur dadurch, dass du interessante Erfahrungen sammelst. Du genießt auch einige Vergünstigungen.

Mit deinem Freiwilligenausweis bekommst du ermäßigte Fahrkarten und Eintrittskarten, zum Beispiel in Museen, Theatern oder Schwimmbädern.

In deiner Einsatzstelle wirst du von einer Fachkraft betreut und erhältst kostenlose Seminare zur Einführung und Weiterbildung.

Auch ein kleines Taschengeld steht dir zu. Die Höhe bestimmen die Einsatzstellen selbst, die Höchstgrenze liegt allerdings bei 348 Euro im Monat. Berufskleidung, Unterkunft und Verpflegung werden entweder gestellt oder es werden dir die Kosten ersetzt.

Bei der Sozialversicherung bist du als Bundesfreiwilligendienstler einem Azubi gleichgestellt, die Beiträge für die Renten-, Unfall-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung bezahlt deine Einsatzstelle.

Und schließlich erhältst du zum Abschluss deines BUFDIs ein qualifiziertes Zeugnis. Das wird auch deinem Lebenslauf nützen!

Warum nützt dir der Bundesfreiwilligendienst?

Schluss mit der Theorie! Beim BUFDI arbeitest du praktisch und sammelst Erfahrungen, die in keinen Büchern stehen. Dabei engagierst du dich, tust Gutes – im sozialen, kulturellen oder ökologischen Bereich. Du lernst neue Leute kennen aus verschiedenen Generationen, aber auch andere Umfelder und Lebenswege. Du forderst dich selbst heraus, lotest deine Grenzen aus und lernst deine Möglichkeiten kennen. Gleichzeitig kannst du den BUFDI nutzen, um Zeit für deine eigene Berufswahl oder eine berufliche Umorientierung zu gewinnen oder Übergangsphasen sinnvoll zu gestalten. Du sammelst Arbeitserfahrung und Referenzen, schulst deine Soft Skills und wirst in deinem weiteren Berufsleben ganz bestimmt von deinen Erfahrungen im BUFDI profitieren!

Fazit

  • Nutze die Zeit nach deinem Abi sinnvoll und sammle Erfahrungen beim Bundesfreiwilligendienst!

  • Die Dauer des BUFDI beträgt in der Regel zwölf Monate, kann aber auch verlängert oder verkürzt werden.

  • Deinen BUFDI kannst du im sozialen, kulturellen oder ökologischen Bereich ableisten.

  • Mit deinem Freiwilligenausweis erhältst du zahlreiche Vergünstigungen und Ermäßigungen!

  • Der BUFDI macht sich gut in deinem Lebenslauf!