Das Studium ist eine aufregende Zeit und viele beschreiben sie als die beste Zeit des Lebens. Doch gerade Erstsemester werden zu Beginn des Studiums mit Informationen überhäuft. Es ist wichtig zu erkennen, welche Aussagen davon der Wahrheit entsprechen und welche nicht. Ansonsten kann es zu Missverständnissen kommen, die dir dein Studentenleben erschweren. Doch nicht nur Erstsemester sind davon betroffen. Auch Studierende aus höheren Semestern machen immer wieder Fehler. Was sollte man also besser vor dem Studium wissen? Wir klären euch über 8 Irrtümer auf, damit ihr entspannt studieren könnt und am Ende nicht in Schwierigkeiten geratet.
Was man vor dem Studium wissen sollte: 8 Irrtümer rund ums Uni-Leben
21.08.2019
1. Anwesenheitspflicht im Studium
In den meisten Bundesländern können Universitäten auf eine Anwesenheitspflicht bestehen. Das muss allerdings in der Prüfungsordnung des jeweiligen Studiengangs festgehalten sein. In Seminaren und Vorlesungen, bei denen es eine Anwesenheitspflicht gibt, reicht der Dozent oder die Dozentin meistens eine Liste mit den Spalten „Name“ und „Unterschrift“ herum, in die man sich eintragen muss. Wer zu oft fehlt der riskiert, dass der Besuch der Vorlesung nicht anerkannt oder das man für eine Prüfungsleistung nicht zugelassen wird. Also erkundige dich zu Beginn deines Studiums nach den Anwesenheitsregeln und welche Freiräume dir gestattet werden!
2. Fristen
Manche Kommiliton*innen reden viel, wenn der Tag lang ist. Nur ob das alles immer der Wahrheit entspricht, steht auf einem anderen Papier. Wenn es also um prüfungsrelevante Fragen geht, sollte man sich immer die Prüfungsordnung durchlesen und gegebenenfalls die Studiengangskoordinator*innen oder das Prüfungsamt kontaktieren. Welche Prüfungen absolviert werden müssen, welche Fristen es zu beachten gilt und ob es Ausnahmefälle gibt, können sie dir am besten beantworten. Allgemein ist es wichtig, sich vor jedem Semester die Deadlines und Fristen zu notieren, damit am Ende keine Probleme entstehen. Des Weiteren kannst du dich immer bei deinen Dozent*innen erkundigen. Sein Studium selbst in die Hand zu nehmen, ist immer eine gute Sache.
3. Stipendien
Viele glauben, dass man Stipendien nur mit einer Eins vor dem Komma bekommt und trauen sich erst gar nicht, sich um ein Stipendium zu bewerben – was ein Fehler! Denn es kommt bei einem Stipendium nicht nur auf gute Noten an. Auch ehrenamtliches Engagement wird belohnt. Neben den großen Begabtenförderungswerken gibt es unzählige kleinere Stiftungen, die Stipendien vergeben.
Online-Plattformen wie mystipendium.de oder Stipendiumplus geben dir eine Übersicht über die Stipendienlandschaft. Falls du dich damit überfordert fühlst, hilft dir in der Regel die Studienberatung deiner Hochschule weiter. Einfach mal kontaktieren! Anders als beim Bafög, musst du das Geld, das du über ein Stipendium bekommst, nicht zurückzahlen. Allein schon deshalb lohnt es sich, sich schon nach ein, zwei Semestern mit dem Thema zu beschäftigen. Schließlich hast du nichts zu verlieren!
4. Auslandssemester
Viele Studierende machen sich im Studium Zeitdruck und verzichten dabei auf eine besonders wertvolle Erfahrung: das Auslandssemester. Nicht selten befürchten sie, durch das Studium im Ausland ein Semester zu verlieren. Dabei ist gerade die Zeit im Ausland eine tolle Möglichkeit, um nicht nur was für das Studium zu tun, sondern zusätzlich seinen eigenen Horizont zu erweitern. Studienleistungen, die im Ausland erbracht werden, lassen sich grundsätzlich im Heimat-Studiengang anerkennen. Alternativ kann man sich für das Auslandssemester beurlauben lassen, so dass die Fachsemester für die Dauer des Urlaubssemesters nicht weiter zählen. Wer sein Auslandssemester sorgfältig plant, hat hinterher die besten Voraussetzungen, um sich möglichst viele Leistungen anrechnen zu lassen. Außerdem macht sich ein Auslandssemester im Lebenslauf besonders gut.
5. Stundenplan
Die Universität ist für Studierende der perfekte Ort, um interessante Menschen, spannende Seminare und neue Freizeitaktivitäten kennenzulernen. Doch das kostet auch Zeit. Der Schlüssel zum Erfolg lautet: gute Organisation. Das gilt insbesondere, wenn du neben dem Studium noch arbeiten musst.
Wer sich im Studium einen zu vollen Stundenplan zusammenstellt, der überfordert sich schnell selbst und verliert die Motivation. Dann sind es in einem Semester doch zu viele Prüfungen und man ist gezwungen, ein zusätzliches Semester an das Studium zu hängen. Bei vielen Universitäten musst du dir deinen Stundenplan selbst zusammenstellen und gleichzeitig zügig handeln, denn beliebte Wahl-Pflicht-Seminare sind oft schnell ausgebucht. An anderen Hochschulen wiederum ist der Stundenplan für das ganze Studium durchgetaktet. Da können es in einem Studium weniger und im anderen schon wieder mehr Seminare sein.
6. Ärztliches Attest
Wer bei einer Prüfung fehlt, weil er krank ist, der sollte dies unverzüglich dem Prüfungsamt melden. Ansonsten gilt die Prüfung als nicht bestanden. Welche Gründe anerkannt werden, um als prüfungsunfähig zu gelten, ergibt sich aus den Prüfungsordnung deines Studiengangs.
Wer wegen Prüfungsangst nicht an einer Prüfung teilnehmen kann, der wird sich auch mit einem Attest nicht aus der Patsche ziehen können, denn sie gilt nicht als Krankheit. Wer Tage vor der Prüfung bemerkt, dass er nicht teilnehmen kann, weil er mit einer Grippe im Bett liegt, dem empfiehlt es sich, sich noch vor der Prüfung abzumelden und den Nachschreibetermin wahrzunehmen. Auch für den Anspruch auf Bafög ist ein Attest wichtig, da man fehlende Leistungsnachweise rechtfertigen muss.
7. Regelstudienzeit
Du musst deinen Bachelor-Abschluss weder in vier noch in sechs Semestern bestehen. Leider gibt es viele Studierende, die sich unter Druck setzen und möglichst viele Semester einsparen möchten. Doch was hat man davon, wenn man durch sein Studium rast? Das geht leider meistens auf Kosten von a) Freizeit, b) Gesundheit und c) einem schönen Leben. Wer das Studium nur „durchziehen“ will, zieht am Ende keinen wirklichen Nutzen aus ihm. Die Gründe für ein „Schnellstudium” sind dabei vielfältig: zu großer Ehrgeiz, finanzielle Aspekte oder die falsche Annahme, ein „Blitzstudium“ würde die Karriere fördern. Die Überschreitung der Regelstudienzeit ist keine Katastrophe. Denn wer sein Studium sinnvoll plant, der wird auch den besten Nutzen daraus ziehen.
8. Master – ja oder nein?
Der Bachelor gilt oft als Abschluss zweiter Klasse und viele Studierende fühlen sich nicht vollwertig ohne einen Master. Es gibt natürlich Berufe und Branchen, in denen ein Master verpflichtend ist. In anderen Branchen reicht ein Bachelor-Studium vollkommen aus. Man sollte sich die Frage stellen, ob man bereit ist für die Arbeitswelt oder man lieber ein Zweitstudium beginnen möchte. Natürlich ist es oftmals so, dass man als Master-Absolvent*in ein höheres Einstiegsgehalt bekommt. Auch sollte man sich bei der Entscheidung nicht reinreden lassen, sondern sich eigenständig informieren, welche Möglichkeiten einem offen stehen.
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