Praktikum? Nein, danke! 8 Argumente für einen Nebenjob mit Fachbezug

30.04.2014

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Author: Redaktion
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Studierende sitzt draußen und notiert sich etwas für ihren Nebenjob

Jetzt mal ehrlich: Wer von euch hat sich als Praktikant*in schonmal bei dem Gefühl ertappt, für gute Arbeit gutes Geld verdient zu haben? Oder bei dem Gefühl, eine nicht nur charakterlich, sondern auch fachlich anerkannte Arbeitskraft (gewesen) zu sein? Zuständig nicht nur für einfache Dienste, sondern ausgestattet mit Entscheidungsfreiheiten und einem gesunden Maß an Verantwortung…

Nun, das allgemeine Meinungsbild hierzu dürfte nicht eben dazu taugen, das traditionell angekratzte Image des Praktikums zu verbessern. Aber da platte Stänkerei auch keine Lösung ist, wollen wir heute mal den Blick auf eine lohnenswerte Alternative zu (freiwilligen) Praktika und planlosem Jobben schärfen – Nebenjobs mit Fachbezug zum Studium. Dabei stützen wir uns einmal mehr auf aktuelle Ergebnisse aus unseren bundesweiten Befragungen zur Studienreihe „Fachkraft 2020“.

1. Bezahlung

Wer als Student*in fachbezogen arbeitet, verdient pro Stunde erheblich mehr als Kommiliton*innen mit einer fachfremden Tätigkeit. Bemerkbar macht sich das wie folgt: Jobs mit Fachbezug brachten Studierenden im Sommersemester 2013 im Durchschnitt einen Stundenlohn von 9,57 Euro ein, fachfremde Tätigkeiten hingegen nur 8,40 Euro (= 14 % Lohnunterschied). Freilich können freiwillige Praktika in finanzieller Hinsicht weder hier noch da mithalten.

Jobverdienste mit Bezug zu Studium und Ohne

2. Anschlussperspektive

Unsere Befragung zur Studie Fachkraft 2020 hat ergeben, dass Studierende mit einem fachbezogenen Nebenjob in immerhin 25 Prozent der Fälle bereits ein berufliches Perspektivgespräch mit dem/der jeweiligen Chef*in geführt haben. Heißt: Interesse an einer Vertiefung der Zusammenarbeit ist auf Seiten der Arbeitgeber*innen im Regelfall vorhanden – Rückkehr als Absolvent*in möglich. Ein nettes Gefühl, das im Praktikum im Grunde undenkbar ist!

3. Zeitbudget

Vielen Studierenden fehlt heute schlichtweg die Zeit, um ein freiwilliges Praktikum in Vollzeit (40 h/Woche) zu absolvieren – selbst wenn es sich hierbei um eine bezahlte Tätigkeit handeln sollte. Glücklicherweise kann der Nebenjob mit Fachbezug zum Studium auch hier die Lösung sein, denn er ist im Regelfall frei verhandelbar: (1) Laut Studie wollen Studierende idealerweise 13 Stunden pro Woche arbeiten, und zwar (2) flexibel einteilbar, gemäß Stundenplan. Heißt: Starre zeitliche Vorgaben wie bei den meisten Praktika passen heute nicht mehr ins Bild.

4. Unabhängigkeit

Mehrverdienst bedeutet zugleich Unabhängigkeit – von Eltern und Studienkrediten aller Art. Und genau dies garantiert der Nebenjob mit Fachbezug. Analog dazu ist laut unserer Studie der Wunsch, sich „etwas leisten zu können“, das stärkste studentische Motiv fürs Jobben (80 %), weit vor Aspekten wie „berufliche Kontakte knüpfen“ (50 %), „Spaß haben“ (37 %) oder gar „mangelnde Auslastung“ (8 %). Finanzielle Unabhängigkeit ist eben nicht nur gut für die Abendgestaltung, sondern auch gut für den Kopf.

5. Selbstwertgefühl

60 Prozent der Studierenden mit einem fachbezogenen Job sehen sich gegenüber Mitbewerber*innen ohne vergleichbare Arbeitserfahrung beim späteren beruflichen Einstieg deutlich im Vorteil. Dagegen sind Studierende mit fachfremden Tätigkeiten nur in 27 Prozent der Fälle davon überzeugt, im Werben um die besten Einstiegsjobs die Nase vorn zu haben. Damit ist festzuhalten: Fachbezogenes Jobben lässt Studierende deutlich gelassener und selbstbewusster in die berufliche Zukunft blicken.

6. Kenntnisgewinn

Man muss es leider mal so deutlich sagen: Viele Praktika sind unter der Rubrik „Beschäftigungstherapie“ zu verbuchen – einfachste Tätigkeiten, Monotonie im Arbeitsablauf, wenig bis gar keine Verantwortung. Lernt man so dazu? Fürs Leben und den späteren Job? In einem gut bezahlten Nebenjob mit Fachbezug zum Studium ist das (zum Glück) ganz anders. Heißt: Die Erwartungshaltung an den/die Arbeitnehmer*in ist automatisch eine andere als im Praktikum. Man erwirbt Zuständigkeit für ein Projekt oder zumindest einen Teilbereich dessen. Keine Arbeit nach Vorgabe, sondern Machen ist angesagt! Und das Gute daran: Ein aussagekräftiges Arbeitszeugnis steht einem auch im fachnahen Nebenjob zu.

7. Sozialversicherung

Da sowohl Praktika als auch Nebenjobs bei Studierenden häufig im Bereich eines Mini- oder Midijobs anzusiedeln sind, entfallen auf die Arbeitnehmer*innen hüben wie drüben keine oder allenfalls eingeschränkte Zahlungen in das Sozialversicherungssystem. Natürlich gibt es Verdienstgrenzen für BAFöG-Empfänger*innen und arbeitszeitliche Dinge zu beachten, aber ansonsten gilt: Auch mit Blick auf die Abgabenseite hat man als in Teilzeit beschäftigte*r Student*in im Nebenjob nichts Negatives zu erwarten. Anders ausgedrückt: Viel Netto vom Brutto. Weitere Infos: www.jobmensa.de/ratgeber/arbeitsmodelle.

8. Statistik

Laut unserer Studie können aktuell lediglich 30 Prozent der arbeitenden Studierenden von sich behaupten, im Job inhaltliche/fachliche Nähe zum Studium vorzufinden. Dem gegenüber stehen jedoch 90 Prozent, die fachbezogenes Jobben für erstrebenswert und perspektivisch wichtig halten.

Heißt: Es herrscht großer Bedarf an Jobgelegenheiten, in denen Geldverdienst auf Basis angewandter Studieninhalte ermöglicht wird. Jobmensa arbeitet daher mit Nachdruck daran, solche Nebenjobs mit Fachbezug bei Arbeitgeber*innen immer attraktiver zu machen.

Studienfach und Jobbezug, Tabelle