Heute ist Weltstudententag! Alle Facts rund ums Studieren weltweit

17.11.2015

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Author: Anna
Autor*inAnna
Studierende legen im Kreis ihre Hände aufeinander zur Motivation

Der heutige 17. November gehört den Studierenden, und das weltweit! Grund genug um einmal zu klären, warum es den Weltstudententag überhaupt gibt, ein paar Facts zum Studium in Deutschland rauszuhauen und das Studieren international ein bisschen zu vergleichen. Los gehts!

Warum gibt es den Weltstudententag?

Der Weltstudententag wurde 1941 vom “International Students’ Council” ausgerufen und soll an die Studentenproteste 1939 in Prag erinnern. Dort wehrten sich die Student*innen gegen die Besatzung der Nationalsozialisten, 9 von ihnen wurden ohne Gerichtsverhandlung getötet, weitere 1200 in Konzentrationslager deportiert. Diese Student*innen waren Helden. Der Weltstudententag ist also auch für uns eine Gelegenheit, uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung als Student*in bewusst zu werden.

Wie viele Student*innen gibt es weltweit?

Es gibt keine offiziell bestätigte Studie, doch die Schätzungen über die Anzahl der weltweit an einer Hochschule eingeschriebenen Menschen liegt bei in etwa 165 Millionen. In den nächsten Jahren soll diese Zahl angeblich um weitere mehr als 30 Millionen steigen, denn glücklicherweise bekommen immer mehr Menschen auf der ganzen Welt die Möglichkeit, eine höhere Bildung in Anspruch zu nehmen. In Deutschland sind aktuell rund 2,7 Millionen an einer Hochschule immatrikuliert. Das ist ein absoluter Rekordwert.

Wie viele ausländische Student*innen gibt es in Deutschland?

Deutschland wird für ausländische Studierende immer attraktiver, wir müssen uns nur den USA geschlagen geben, was sicherlich nicht zuletzt mit der Sprache zusammenhängt. Die momentan ca. 320.000 ausländischen Studierenden wissen die deutschen Unis zu schätzen. Diese Zahl hat sich seit 1996 mehr als verdoppelt, mittlerweile kommt rund jede*r 10. Student*in Deutschland aus dem Ausland.

Aus welchen Nationen kommen die ausländischen Student*innen?

Der Großteil der ausländischen Studierenden in Deutschland kommt aus China. Gefolgt werden die Chinesen von den Russen, Österreichern, Bulgaren, Polen, Türken, Ukrainern und Indern. Aber auch unsere Nachbarn aus Holland und Student*innen aus den Vereinigten Staaten zieht es nach good old Germany. Diese Beliebtheit lässt sich zum einen mit der Qualität der universitären Bildung und zum anderen mit den relativ geringen Kosten des Studiums in Deutschland begründen.

Wie viele deutsche Student*innen gehen ins Ausland und wohin?

Auch wir deutschen Student*innen verreisen fleißig zum Studieren, dauerhaft oder im Rahmen eines Auslandssemesters. Mittlerweile nimmt in etwa jede*r dritte Bachelor-Student*in die Möglichkeit eines Auslandssemesters wahr. Vor allem die Möglichkeit, eine neue Kultur und Sprache kennenzulernen wird geschätzt. Außerdem macht sich ein Erasmus-Semester immer gut im Lebenslauf. Besonders beliebt sind bei den deutschen Student*innen europäische Staaten wie Spanien, Frankreich, Großbritannien und skandinavische Länder. Aber auch Australien, Neuseeland und die USA sind nach wie vor Traumziele.

Welche sind die beliebtesten Studiengänge Deutschlands?

Unangefochten auf Platz eins liegt sowohl bei Frauen als auch bei Männern die Betriebswirtschaftslehre. Auf den folgenden Plätzen lassen sich jedoch einige Unterschiede zwischen den Geschlechtern feststellen. Während Frauen Fächer wie Germanistik, Medizin oder Jura präferieren, studieren Männer eher technisch ausgerichtete Fächer wie Maschinenbau, Informatik und Elektrotechnik.

Was sind die kuriosesten Studienfächer weltweit?

Wer ein bisschen nachforscht, findet die kuriosesten Studienfächer der Welt. In den USA lassen sich beispielsweise Fächer wie Ethisches Hacking, Baumklettern, Bowling Industry oder Ahornsirup studieren. Besondere Perlen sind zudem die Fächer Cannabis-Anbau an der Oaksterdam Universität Kalifornien oder für die ganz Unentschlossenen: Entscheidungswissenschaft an der Indiana Universität. Doch auch in Deutschland gibt es kuriose Studiengänge! Allen voran die Angewandte Sexualwissenschaft an der Hochschule Merseburg – was man da so macht, wollen wir gar nicht genau wissen…Auch interessant: Brauwesen an der TU München und Oenologie (Weinwissenschaften) an der FH Wiesbaden für die Alkoholliebhaber unter uns. Wer sich für das schöne Ostfriesland begeistern kann, der ist vielleicht an der Uni Kiel richtig: hier kann man die Friesische Philologie studieren, inklusive Sprache, Literatur und Landeskunde.

Wie unterscheidet sich das Studentenleben weltweit?

Faktor 1: Die Kosten. In einem Kostenvergleich für ausländische Student*innen zwischen 13 großen Studentennationen landet Deutschland auf dem letzten Platz – und das ist in diesem Fall etwas Gutes! Denn die Summe aus Studien- und Lebenshaltungskosten ist in Deutschland vergleichsweise gering. Das hängt unter anderem mit den abgeschafften Studiengebühren und den niedrigen Kosten für Lebensmittel und Freizeitgestaltung zusammen.

Faktor 2: Das Wohnen. In Deutschland ist die guten alte Wohngemeinschaft die beliebteste Wohnform. Zum einen lässt sich so gerade in Großstädten viel bei der Miete sparen und man ist nie allein. Mehr als jede*r 3. Student*in lebt in einer WG. In Italien hingegen leben ca. 75% aller Student*innen noch zu Hause. Zum einen ist es in der Kultur üblich, länger bei den Eltern zu wohnen, zum anderen können sich die meisten das Wohnen allein schlicht nicht leisten. Ganz im Gegensatz zu den Franzosen, wie es scheint: hier hat mehr als jede*r 3. Student*in eine Wohnung ganz für sich oder zusammen mit dem/der Partner*in - in einer WG zu wohnen ist eher selten.

Faktor 3: Das Studentenleben. Das amerikanische Studentenleben ist berühmt berüchtigt. Historische Universitätsgebäude und Elite-Unis, Collegepartys und Studentenverbindungen. Der Beitritt einer Sportmannschaft, eines Clubs oder einer Studentenverbindung ist auch heute oft noch der übliche Weg, um neue Freundschaften zu schließen.

In Japan ist die Disziplin oberste Tugend. Zu spät zur Vorlesung zu kommen, reinzurufen oder gar etwas zu trinken, ist hier absolut verpönt. Kulturell akzeptiert ist hingegen, wer ein kurzes Nickerchen einlegt. Denn in Japan gilt: wer tagsüber schläft, arbeitet viel und ist fleißig. Nach dem Bachelor wollen die meisten Japaner*innen unmittelbar ins Arbeitsleben starten.

In Südafrika hingegen gibt es ganz andere Probleme. Trotz der Abschaffung der Apartheid vor 20 Jahren gibt es noch immer große Unterschiede zwischen Schwarz und Weiß, wie beispielsweise bei der Arbeitslosenquote. Deshalb verlassen viele Fachkräfte aus Südafrika nach ihrem Abschluss das Land, um dort eine Anstellung zu finden.

Auch in Brasilien sind viele Student*innen unzufrieden, was die zahlreichen Proteste in jüngster Zeit gezeigt haben. Sie protestieren gegen eine korrupte Politik und schwierige Umstände für Student*innen.

Da geht es uns in Deutschland gar nicht mal so schlecht, oder?

Egal was wir studieren, oder auf welchem Kontinent, das Studentsein haben wir alle gemeinsam. Um diese Gemeinschaft mal zu feiern, ist der Weltstudententag perfekt. In diesem Sinne: ein Hoch auf das Studentendasein! Wenn ihr das durch einen coolen Nebenjob noch weiter aufpeppen wollt, schaut euch doch mal bei Jobmensa um.