Der Semesterbeitrag: Das passiert wirklich mit deinem Geld

31.03.2015

FinanzenSemesterbeiträgeStudiumUni
Author: Joanna
Autor*inJoanna
Das Portemonnaie einer Studierenden ohne verbliebenes Geld

Es gibt zwar keine Studiengebühren mehr, aber der Semesterbeitrag bleibt natürlich erhalten. Und auch dieser läppert sich je nach Hochschulstandort ganz ordentlich. Bleibt die Frage: Wohin fließt das Geld eigentlich? Wer partizipiert? Woraus setzt sich der Semesterbeitrag zusammen? Wann zahlt man den Semesterbeitrag und was passiert, wenn nicht gezahlt wird? Hier die Antworten…

Das Gros der Studierenden in Deutschland muss pro Semester irgendwas zwischen 220 und 380 Euro an Semesterbeiträgen abdrücken. Längst nicht so viel wie zu Zeiten der heftig kritisierten Studiengebühren, aber auch diese so genannten Ausbildungskosten machen zunächst nur wenig Freude, wenn der entsprechende Brief mitsamt Überweisungsträger in der Hauspost liegt. Nun heißt es nämlich: Kohle raus – oder es droht Exmatrikulation, denn bei konsequenter Nichtbezahlung kennt das System kein Pardon. Das macht den Semesterbeitrag, so beschreibt man ihn womöglich am besten, zu nichts Geringerem als einer institutionellen Eintrittskarte für die studentische Teilhabe am akademischen Bildungswesen. Und das Geld ist gut investiert, versprochen!

Zahlungsmodalitäten:

Wann muss ich den Semsterbeitrag eigentlich zahlen? Es soll niemand sagen, er habe nichts von Fristen und Beitragshöhen gewusst, denn in der Tat kümmern sich die Hochschulen akribisch um korrekten Informationsfluss. Postalisch und/oder per E-Mail wird jeder Studierende rechtzeitig und nachdrücklich über die Fälligkeit des Semesterbeitrages informiert. Und wer es doch nicht fristgemäß schafft, den Betrag zu überweisen, erhält zudem eine weitere Chance – jedoch im Regelfall nur gegen Zahlung einer zusätzlichen Bearbeitungsgebühr in Höhe von etwa 25 bis 40 Euro. Erst danach droht die Exmatrikulation.

Daher der Tipp: Wer längere Zeit im Ausland weilt, sollte tunlichst darauf achten, die heimatliche Post regelmäßig prüfen zu lassen.

Gehen wir aber mal nicht vom Schlimmsten aus, sondern davon, dass das mit der Überweisung unproblematisch klappt und die Kohle ordnungsgemäß beim Empfänger landet. Besser gesagt: Bei den Empfänger*innen, denn in der Regel sind es folgende drei Bausteine, aus denen sich die Semesterbeiträge zusammensetzen.

Das passiert mit euren Semesterbeiträgen

1. Semesterticket:

Ein Großteil des Gesamtbetrages fließt zumeist ins städtische bzw. regionale ÖPNV-Ticket, womit sich die Investition in den Semesterbeitrag für fast alle Studierenden bereits gelohnt hätte. Denn bitte vergleicht das Geld fürs Ticket – in der Regel irgendwas zwischen 120 und 180 Euro pro Semester – mal kurz mit den Einzelpreisen, die vor Ort zu zahlen wären. Und zwar nicht nur auf dem Weg zur Hochschule und retour, sondern auch abends und am Wochenende – oder bei Fahrradmitnahme. Keine Frage: Das Semesterticket ist ein echter Gewinn, weil es urbane Mobilität zum kleinen Preis garantiert.

2. Das Studentenwerk:

Vermeintlich wird der Nutzwert des Semesterbeitrags hier schon etwas diffuser, was aber in die falsche Richtung geht. Denn auch die Studentenwerke leisten wichtige Arbeit, die allen Studierenden zugute kommt. So werden über diesen Posten in erster Linie Mensen und Studentenwohnheime (mit-)finanziert, weshalb die offizielle Bezeichnung „Sozialbeitrag“ wohl recht gut gewählt ist. Selbiger macht im Regelfall etwa 30 Prozent des Gesamtpreises der Semestergebühr aus – geht dafür aber im Gegenzug voll durch den Magen, da beispielsweise der Nachschlag am Mittagstisch ermöglicht wird. Na dann: Guten Hunger!

3. AStA:

Der geringste Anteil des Semesterbeitrags geht an den Allgemeinen Studierendenausschuss, kurz AStA genannt. Dieses Gremium ist so etwas wie das übergeordnete Organ der Studentenschaft. Heißt: Es tritt in offizieller Funktion für die Interessen der Absolvent*innen in spe ein – und zwar zunächst hochschulintern, aber auch darüber hinaus. Kostet Geld, ist doch klar, daher der Obolus aus den Semesterbeiträgen. Fällt aber nicht allzu hoch aus, sondern liegt bei etwa 10 Prozent der Gesamtsumme.

Jobmensa meint: In diesem Magazin wurde ja schon viel gelästert über vermeintlich unsinnige Aus- und Abgaben, die zu Lasten der Studierenden gehen. Der Semesterbeitrag, und das gibt es schriftlich, gehört nicht dazu. Er dient tatsächlich der Sache, indem er Studierenden Mobilität, Unterschlupf und was Warmes im Magen bietet. Daher: Denkt rechtzeitig an die Überweisung! Gönnt euch ein weiteres Semester!